Der alte Hafen von Marseille (Le Vieux Port) ist ein natürlicher Hafen in Marseille. Angel- und andere Seeausflüge starten von hier aus und nach wie vor fangen Angler Fische am Hafenufer. Einheimische besuchen den nahegelegenen Markt ‘Quai des Belges’, um ihren Fisch fangfrisch zu kaufen. Der Ort ist ideal, um ein Abendessen im Sonnenschein zu genießen, oder bei einem Kaffee in einem der Kaffeehäuser entspannt Passanten zu beobachten.

Marseille wurde im Jahre 2013 zur europäischen Kulturhauptstadt ernannt. Diese Benennung zog erhebliche Investitionen in die Stadt nach sich. Als Teil der Umgestaltung der Hafengegend entwarf der Landschaftsgestalter Michel Desvigne eine Fußgängerzone mit eleganten Pflastersteinen aus Granit. Darüber hinaus leisteten der englische Architekt und sein Team mit einer Überdachung aus rostfreiem Stahl für den Bau eines Pavillons zur Landschaftsgestaltung bei.

Eine kurze Geschichte des alten Hafens von Marseille

Die ersten Schiffe, die in der Bucht vor Anker gegangen sind, kamen aus dem antiken Griechenland. Auf sie folgten im Laufe der Jahrhunderte mehrere andere Nationen und der Hafen von Marseille entwickelte sich zu einem wichtigen Handelszentrum. Es entstanden Geschäftszweige, die die vielen Segler und ihre Schiffe bedienten. Zum Beispiel wurden auf den naheliegenden Feldern Nutzhanf angebaut, um die Schiffsleute mit Seil zu versorgen. Entsprechend verdankt die Straße Canebiere, die den Hafen mit dem Reformes Viertel verbindet, ihren Namen diesem historischen Fakt.

Zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert diente der alte Hafen als Schiffswerft zum Bau von Galeonen. Auf beiden Seiten des Hafens wurden unter der Herrschaft von Louis XIV zwei Festungen gebaut. Außerdem geht die berühmte Waffenkammer von Galeres auf diese Zeit zurück. Sie dient zudem als Unterkunft für Galeerensklaven, die zu lebenslanger Zwangsarbeit als Ruderer in der Flotte verdammt wurden.

Mitte des 19. Jahrhunderts waren Schiffe in der Zwischenzeit sehr groß geworden und konnten deswegen nicht in den Hafen hineinfahren. Folglich wurde die Hafenanlage erweitert, um den sich ändernden Bedürfnissen gerecht zu werden. Im Laufe der Zeit kamen zwar mehrere neue Anlegestellen dazu, aber im alten Hafen von Marseille gewann die Freizeit-Industrie zunehmend an Bedeutung.

Sehenswertes im alten Hafen von Marseille

Eglise de Saint-Ferreol Augustins zählt zu einem der ältesten Bauwerken rund um den Hafen. Die Kirche ist berühmt durch ihren Glockenturm und neobarocke Fassade. Eine andere Kirche, Abbaye Saint-Victor, ist außerdem einen Besuch wert.

Eine Fähre verbindet beide Seiten des Hafens. Auf der gegenüberliegenden Seite der Festung befindet sich das Museum MuCEM, das Museum europäischer und mediterraner Zivilisationen. Vor Ort gibt es einen alten Leuchtturm, der im Jahr 1855 gebaut wurde. Das 21 Meter hohe Bauwerk aus Kalkstein ist ungenutzt.

Zum Schluss sollten Sie auch unbedingt mit der Fähre kurz über das Meer fahren, um die Festung Chateau d’If zu besuchen. Dieses Bauwerk ist im 16. Jahrhundert entstanden und wird in einem Roman Alexandre Dumas erwähnt.

Wissenswertes rund um den alten Hafen von Marseille

Le Vieux Port ist der Geburtsort von Bouillabaisse, einem leckeren Fischeintopf. Alte einheimische Fischer nahmen übriggebliebene, für den Verkauf nicht geeignete Fische mit nach Hause. Als das Gericht zunehmend beliebter wurde, legten Gastronomen der Stadt fest, was in den Eintopf hineingehört, nämlich eine Mischung aus provenzalischen Kräutern, eine Art Knochenfisch namens ‘rascasse’ und noch 3 verschiedene Fischarten.